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Die Donautour – ganz nah am Wasser

Die Donautour – ganz nah am Wasser

Reisetipps

Entlang der Donau

Eine Flussfahrt der besonderen Art: Mit dem Dethleffs Black Magic von Ulm bis Budapest – immer schön entlang der Donau. Landstraße statt Autobahn, das sind 1.300 Kilometer, die es in sich haben und die sich ganz besonders lohnen. Vor allem, wenn man im Wohnmobil reist: schauen, was gefällt, anhalten, wo es gefällt, übernachten, wo es sich lohnt zu bleiben. Auf der Tour entlang der Donau ist alles geboten: europäische Geschichte, traumhafte Landschaften, von den Habsburgern geprägte Metropolen, schmucke Städtchen ebenso wie verträumte Dörfer. Dazu Kulinarisches in allen Facetten, von der Schwäbischen Maultasche bis hin zum Ungarischen Pörkelt; nicht zu vergessen eine Bandbreite delikater Weine: frischer Grüner Veltiner, melancholischer Tokajer oder schwerer Merlot; der Kenner genießt und im Reisemobil ist der Weg ins Bett ja nie weit.
Die gesamte Strecke von Ulm bis Budapest ist tatsächlich ohne einen einzigen Autobahnkilometer zu schaffen und daher auch ohne teures Pickerl zu absolvieren. Dabei lässt es sich auf den Nebenstrecken allemal recht entspannt fahren, denn die Straßen sind durchweg in gutem Zustand und verhältnismäßig wenig befahren. Die meisten anderen Verkehrsteilnehmer nützen nämlich die Autobahnen, die ebenfalls parallel des großen Stromes führen.   Ulmer Münster

Startpunkt ist Ulm (Deutschland)

Ulm ist auf der Reise mehr als nur der Startpunkt und hat wesentlich mehr zu bieten, als den höchsten Kirchturm der Welt. So sollte für einen Bummel durch das romantische Fischerviertel schon etwas Zeit eingeplant werden. Es lohnt sich.Einige Kilometer weiter entlang der Donau liegt sich das schnuckelige Städtchen Günzburg. Hier finden sich Übernachtungsplätze und Stellmöglichkeiten zuhauf, insbesondere deshalb, weil hier Legoland etabliert ist. Und wer mit Kindern reist, wird nicht umhin kommen, dem Freizeitpark einen Besuch abzustatten.Weiter auf der B16 entlang der Donau werden die Städte Dillingen, Donauwörth, Neuburg und Ingolstadt passiert, die, je nach Zeitbudget, reichlich Sehenswertes bieten. Dann, hinter dem Kloster Weltenburg, bricht die Donau dramatisch zwischen nahezu senkrechten Felswänden nach Kehlheim durch, wo es einen offiziellen Wohnmobil-Stellplatz gibt, der einen prächtigem Blick auf die markante Befreiungshalle bietet, die hoch oben über dem Donaudurchbruch wacht.

Regensburg

Abstecher zur UNESCO-Stadt Regensburg

Bis in die UNESCO-Stadt Regensburg ist es nunmehr nur noch ein Katzensprung, und schon kurz darauf bei Donaustauf thront stolz die Walhalla, ein von König Ludwig errichteter neuklassizistischer Prunkbau, von wo aus sich ein atemberaubender Blick in die Gäubodenebene eröffnet.
Weiter geht es auf der B8, vorbei an Wörth, Straubing und Deggendorf nach Passau, der Dreiflüssestadt mit südländisch-barocker Anmutung. Inn und Ilz gesellen sich hier zur Donau hinzu. Die Grenze zu Österreich wird passiert, danach beginnt eine der schönsten Strecken entlang des mächtigen Flusses. Bis zur Donauschleife bei Schlögen führt die 130er nah des rechten Ufers. Nicht weit, und Linz erwartet die Reisemobilisten. Auf dem Urfahrmarkt, einem großzügigen Festplatz am linken Donauufer, wird Wohnmobilen eine kostenlose Übernachtung gestattet, wenn nicht gerade eine Kirmes abgehalten wird.
Etwa 100 Kilometer weiter donauabwärts steht unübersehbar das Stift Melk mit einer der schönsten Barockkirchen der Welt. Danach führt die Tour hinein in die hügelige Wachau, eines der schönsten Flusstäler Europas mit renommierter Weinbautradition. Bald ist am linken Ufer der blaue Turm des Augustiner-Chorherrenstifts von Dürnstein zu sehen. Der Ort liegt an einer Engstelle der Donau in einer höchst malerischen Kulisse und ist das meistbesuchte Ziel in der Wachau.

Wien

Die österreichische Hauptstadt lässt grüßen

In Wien gibt es natürlich Sehenswürdigkeiten zuhauf. Zur Wiener Kultur zählt das habsburgerische Erbe mit den Palästen Hofburg, Schloss Schönbrunn und Belvedere. Der Stephansdom und die Spanische Hofreitschule sind ebenfalls Pflichtprogramm. Natürlich kann auch in Grinzing ein Heurigenlokal besucht werden oder der Prader mit seinem Riesenrad. Der Innenstadt am nächsten und auch sonst empfehlenswert ist der Campingplatz Wien West (www.campingwien.at/ww). Von hier aus kann die Metropole leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkundet werden, denn ein Bushalt liegt direkt vor dem Eingang. Die Donautour führt dann etwa 70 Kilometer durch den Nationalpark Donauauen bis nach Bratislava, zu Deutsch Pressburg, die Hauptstadt der Slowakei. Ein Bummel durch die gepflegte Innenstadt und ein Besuch der Burg sind zu empfehlen. Wer in Pressburg die Nacht verbringen möchte, wird auf dem Autocamp Zlaté Plesky landen, einige Kilometer im Norden der Stadt. Offizielle Reisemobil-Stellplätze sind für den Rest der Reise ausgesprochen rar, doch das Campingplatzangebot ist ausreichend.

Estergom

Auf geht´s nach Estergom (Ungarn)

Nächstes Ziel ist schon Estergom auf ungarischer Seite. Bereits aus der Ferne ist der Dom auszumachen, der hoch über der Stadt thront. Hierbei handelt es sich um die größte Kirche Ungarns, beeindruckend in ihrer Dimension und Ausschmückung. Nur ein Autocamp gibt es in Estergom, doch dieses bietet günstige Stellplätze an. Ab Estergom beginnt das berühmte Donauknie: Der Strom beugt sich in weitem Bogen in Richtung Süden und fließt auf Budapest zu. Zuvor liegen Szentendre, das barocke Künstlerstädtchen und Visegrád, die hübsche Festungsstadt am Donauufer. Budapest ist die Hauptstadt Ungarns und zugleich Bäderhauptstadt der Welt, denn hier sprudeln immerhin über 100 Thermalquellen aus dem Boden. Müsste nun auch die Hauptstadt der Donau gewählt werden, fiele die Entscheidung mit einiger Sicherheit ebenfalls auf diese beeindruckend schöne Metropole.
Mächtig viel zu sehen gibt es in den beiden Stadtteilen Buda und Pest. Das zum UNESCO-Kulturerbe zählende Burgviertel, das Parlament, die alte Markthalle, der Heldenplatz sowie Museen und Kirchen in großer Auswahl. Etwas abseits des Stadtzentrums liegt ein auch zentrumsnaher Campingplatz: Haller-Camping in der Haller utca 27 (www.hallercamping.hu). Ein einfacher, aber sehr sympathischer Platz, in dessen Nähe sich eine U-Bahn- und Tramstation befinden.

Budapest

Zum Schluss noch nach Puszta

Wer nicht in der Puszta war, so sagt man, hat Ungarn nie kennen gelernt. Im Süden und Osten der Stadt beginnt die Ungarische Tiefebene – eine Steppenlandschaft, karg und flach. Hier in der Puszta finden sich Besucherzentren, wo dem staunenden Publikum spektakuläre Reitershows geboten werden. Stiergespanne ziehen schwere Wagen und mutige, zwirbelbärtige Magyaren zeigen gekonnt beeindruckende Reitakrobatik. Auch der Nationalpark Hortobágy ist von Budapest aus recht schnell zu erreichen. Das Gestüt Máta im Zentrum des Nationalparks ist mit seinen 250 Tieren eines der bedeutendsten Pferdezuchtzentren des Landes.
Wem das recht preisgünstige Ungarn gefällt, dem empfiehlt sich nach der impressionsgeladenen Donautour ein erholsamer Ausklang am nahen Plattensee. Über die gebührenpflichtige Autobahn ist dieses Ziel in etwa einer Stunde erreicht.Thomas Deuschle
Fotos: Iris Deuschle